KNX-Bussysteme gelten heute als der absolute Standard im Bereich der festverkabelten Gebäudeautomation. Doch was bedeutet KNX konkret und wie funktioniert das System?

Die Entstehung des KNX-Standards

1996 beschlossen der „BatiBUS Club international“ (BCI), die „European Installation Bus Association“ (EIBA) sowie die „European Home System Association“(EHSA) einen gemeinsamen Standard im Bereich der Gebäudeautomation zu entwickeln.

Drei Jahre später nahmen neun führende europäische Elektrotechnik- und Gebäudemanagement-Firmen die KNX-Vorgaben an. Zu den Mitgliedern dieser KNX-Association zählen unter anderem Bosch, Gira, Hager, Jung und Siemens. Mittlerweile haben sich bereits über 400 Unternehmen dem offenen KNX-Standard angeschlossen.

Die Technik hinter dem KNX-System

In konventionellen Elektroinstallationen sind übergeordnete Steuerfunktionen und nachträgliche Schaltungsänderungen schwer zu realisieren. KNX-Systeme umgehen diese Probleme, indem sie die Gerätesteuerung und die Stromversorgung auf zwei voneinander unabhängige Netze verteilen.

Daneben ist es möglich, die Funktion sämtlicher Busteilnehmer durch eine veränderte Programmierung anzupassen. Schließlich können alle Geräte sämtlicher Hersteller mit einer KNX-Zertifizierung uneingeschränkt miteinander in einem System eingesetzt werden.

Die Vorteile der KNX-Gebäudeautomation

KNX-Technik erlaubt es, alle in diesem System miteinander verbundenen Elektrogeräte einfach und zeitnah zu bedienen. Daneben kann man verschiedene Geräte zu Gruppen zusammenfassen und somit gleichzeitig ein- oder ausschalten. Außerdem besitzen alle Busteilnehmer eine eigene eindeutige physikalische Adresse. Somit es es möglich, einen Schalter zum Anschalten einer Stehlampe im Handumdrehen zum Einschalten der Gartenbewässerung umzuprogrammieren.

Ein weiterer Vorteil jedes KNX-Systems besteht darin, dass man über Sensordaten unterschiedlichste Aktionen auslösen kann. Beispielsweise kann eine bestimmte Außentemperatur die Heizungsanlage aktivieren. Ebenso ist es möglich, die Daten des Windmessers dazu zu nutzen, um die Jalousien oder Markisen einzufahren. All diese Aktionen lassen sich mithilfe der Programmierung der KNX-Anlage flexibel festlegen.

Schließlich kann man per KNX völlig verschiedene Gewerke miteinander verbinden. Dabei können von der Alarmanlage über die Heizung und Beleuchtung bis hin zur Wetterstation alle Smart Home-Komponenten über ein einheitliches Netz miteinander kommunizieren und selbstständig auf sich verändernde Umweltbedingungen reagieren.