Anfang November 2018 fand in San Francisco Samsungs Entwicklerkonferenz SDC statt. Bei dieser war Bixby ein zentrales Thema. Die Koreaner sind entschlossen mit ihrem bisher eher erfolglosen Sprachassistenten in Zukunft Amazon, Apple und Google ernsthafte Konkurrenz zu machen.

Samsung setzt massiv auf KI

Samsung entwickelt sich bereits länger von einer reinen Hardware-Firma zu einem Software- und Dienstleistungsunternehmen. Um diesen Umwandlungsprozess weiter zu forcieren, wollen die Koreaner bis 2020 ganze 22 Milliarden US-Dollar in die Entwicklung eigener KI-Produkte stecken.

Eine zentrale Rolle soll dabei der Weiterentwicklung des Sprachassistenten Bixby zukommen. Dieser ist interessanterweise eine Erfindung der Schöpfer des Konkurrenzprodukts Siri von Apple: Dag Kittlaus und Cheyer gründeten nach dem Kreieren von Siri ihre eigene Firma Viv. Und diese wurde Ende 2016 von Samsung aufgekauft.

Aktuell verfügt Samsung weltweit über sieben sogenannte AI-Center, in denen Bixby weiterentwickelt wird. Auch in Deutschland arbeiten rund 100 Experten an diesem Projekt. So soll Bixby ab Dezember 2018 auch endlich Deutsch verstehen können. Schon jetzt nutzen vier Millionen Menschen in Deutschland Samsung-Geräte mit Bixby in Englisch.

Bixby soll natürliche Sprache verstehen lernen

Samsung hat bereits die Aufholjagt gegenüber Alexa & Co. gestartet. Zu diesem Zweck gibt der Konzern im Bixby Developer Studio unabhängigen Entwicklern die Möglichkeit, eigene Bixby-Anwendungen (sogenannte „Capsules“) zu erschaffen. In diesem Rahmen erhalten sie auch Zugriff auf Bixbys Natural-Language-Modul.

Dieses soll Bixby gegenüber der Konkurrenz den Vorteil verschaffen, dass die Nutzer mit dem Sprachassistenten nicht nur über bestimmte fest definierte Sprachbefehle kommunizieren können. Stattdessen soll der Sprachassistent über Machine Learning mit der Zeit ebenfalls einen natürlichen Sprachfluss zu verstehen lernen.

Zu diesem Zweck füttern die Entwickler die Bixby-KI zunächst mit zwei bis drei festen Sätzen wie beispielsweise „Reserviere ein Hotel in Hamburg“ oder „Buche mir ein Zimmer in Hamburg“. Später soll das System auch andere Sätze wie „Wie ist das Wetter in Hamburg? Reserviere mir dort ein Hotelzimmer“ verstehen können. Sollte dies gelingen, sähen Siri & Co. bald ziemlich alt aus.