Volkswagen kündigt an, die Digitalisierung des Konzerns weiter zu forcieren. In diesem Rahmen sollen ab 2020 sämtliche Autos über das Internet der Dinge vernetzt werden.

VW gibt Gas mit IoT-Offensive

Unlängst hat Volkswagen eine große Digitalisierungsoffensive angekündigt. So will der Konzern bis 2025 3,5 Milliarden Euro in die Vernetzung seiner Fahrzeuge investieren. VW will in Zukunft hohe Umsätze mit digitalen Angeboten und Diensten erzielen. Hierzu plant der deutsche Konzern mithilfe von Kooperation und Übernahmen das nötige Know-how im Softwarebereich zu erwerben.

VW plant eigenes Betriebssystem

In Bezug auf dieses ehrgeizige Unterfangen spricht VWs Marken-Strategiechef Michael Jost davon, „das Auto ein Stück weit neu (zu) erfinden.“ In diesem Rahmen soll die E-Auto-Familie I.D. ab 2020 als erste VW-Produktreihe mit einer überarbeiteten und vereinfachen IT-Architektur aufwarten. So sei geplant, die heute bis zu 70 Steuergeräte mit jeweils herstellerspezifischer Software in den Fahrzeugen durch wenige Zentralrechner mit einer einheitlichen Programmiersprache zu ersetzen.

Als einheitliche Basis will der deutsche Autobauer für seine Fahrzeuge ein neues Betriebssystem namens „vw.OS“ entwickeln. Jost ist überzeugt, dass diese „Trennung von Hard- und Software“ notwendig ist, um „kontinuierliche Updates und Upgrades“ zu ermöglichen. Darüber hinaus sei dies eine entscheidende nächste Stufe auf dem Weg zu autonom fahrenden VW-Autos.

VW will den Kundenservice optimieren

Ab 2020 will VW seine gesamte Fahrzeugflotte vernetzen. Ab diesem Zeitpunkt sollen Jahr für Jahr über fünf neue Millionen VW-Autos Teil des IoT werden. Daneben will VW über entsprechende Händlerverträge ermöglichen, über den gesamten Lebenszyklus der Fahrzeuge mit den Kunden in direktem Kontakt treten zu können. Hierbei sollen die Käufer beispielsweise in Form von individuellen Angeboten profitieren, für die sie nicht erst extra in eine Werkstatt kommen müssen.

Nicht zuletzt will VW unter dem Namen „We Share“ ein reines E-Auto-Carsharing-Angebot starten. Der Startschuss hierzu soll bereits im zweiten Quartal 2019 erfolgen. Dann will VW in Berlin zunächst mit einer Flotte von 1500 E-Golfs anfangen. Später sollen 500 E-Up-Kleinwagen hinzukommen. Später soll das Angebot auf weitere große Städte in Deutschland und ab 2020 auf das europäische Ausland sowie auf einzelne Städte in den USA und Kanada ausgeweitet werden.