Auf der RSA-Konferenz in San Francisco hat Microsoft mit Azure Sphere ein neues Paket fürs Internet der Dinge vorgestellt. Dieses besteht aus zertifizierten Chips, einem eigenen Betriebssystem sowie einem cloudbasierten Sicherheitsdienst. Die große Überraschung: Mit Azure Sphere setzt Microsoft auf Linux statt Windows.

Die Produktion des Herzstücks wird ausgelagert

Wie bei jedem IoT-System bilden auch bei Azure Sphere die Chips das Herz des Gesamtsystems. Diese zertifizierten Azure Sphere Mikrocontroller (MCUs) steuern von den vernetzten Geräten im Smart Home bis zur intelligenten Technologie der Industrie 4.0 sämtliche Prozesse.

Trotzdem stellt Microsoft die MCUs für Azure Sphere nicht selbst her, sondern verwendet die Chips von Drittherstellern. Jene müssen dafür ein aus sieben Punkten bestehendes Sicherheitsprogramm einhalten. Als Erstes geht MediaTek mit dem MT3620 an den Start.

Hohe Sicherheitsmaßnahmen sorgen für Integrität

Wie zu erwarten stammt das Betriebssystem für Azure Sphere aus eigenem Haus. Dieses hat Microsoft nach eigener Aussage extra für das IoT entwickelt. Auch die Sicherheitsmechanismen basieren dem Konzern zufolge auf Windows. Dahingegen baut das Betriebssystem selbst auf einer modifizierten Version von Linux auf.

Aus Sicherheitsgründen laufen sämtliche in Azure Sphere IoT-Anwendungen von dem Systemkern und den Kommunikationsdiensten getrennt innerhalb von eigenen Containern. Zudem kontrolliert ein Überwachungsdienst in der nächsttieferen Ebene die Integrität des Betriebssystems.

Microsoft will mit Azure Sphere das gesamte IoT erobern

Schließlich ist Azure Sphere Security Service ein Sicherheitsdienst aus der Cloud. Dieser soll auf nutzerfreundliche Art die Kommunikation zwischen verschiedenen IoT-Systemen und mit diesen verbundenen Anwendungen in der Cloud sorgen.

Darüber hinaus erledigt Azure Sphere Security Service alle notwendigen Sicherheitsupdates und sammelt sämtliche Fehlerberichte der Geräte. Auf diese Weise kann man mögliche Bedrohungen bereits frühzeitig erkennen. 

Aktuell wird das neue IoT-Paket noch getestet. Ende des Jahres 2018 sollen die ersten mit Azure Sphere ausgestatteten Geräte auf den Markt kommen. Dann will Microsoft – statt nur spezieller Sparten – am liebsten gleich sämtliche IoT-Bereiche erobern.

Nähere Informationen zu Azure Sphere finden Sie hier.