Künstliche Intelligenz (KI) ist ein Gebiet der Informatik. Das Ziel dieses Forschungsgebiets besteht darin, bestimmte Aspekte des menschlichen Denkens und Handelns auf Computer zu übertragen. Aber wie intelligent sind mit KI ausgestattete Roboter und Maschinen wirklich?

KI, Bewusstsein und maschinelles Lernen

Die Forschung auf dem Gebiet der KI ist eng mit der Erforschung des menschlichen Denkens verknüpft. Nach jahrzehntelanger Forschung hat man erkannt, dass man keine „denkende“ Maschine erschaffen kann, ohne das zuvor das menschliche Denken selbst besser verstanden zu haben. Deshalb überschneidet sich die KI-Forschung stark mit den Forschungen auf den Gebieten der Psychologie und Neurologie.

Obwohl das menschliche Gehirn häufiger mit einem Computer verglichen wird, bleibt offen, inwiefern diese Analogie tatsächlich greift. Die größte Frage ist die, ob Computer wirklich ein eigenes Bewusstsein entwickeln können. Klassische Computer sind nicht mehr als sehr leistungsfähige Rechenmaschinen, die nur ihrer Programmierung entsprechend arbeiten können. Zugleich gibt es die neuere Entwicklung des „maschinellen Lernens“. Dies bezeichnet die Fähigkeit von Computern, aus eigenen Fehlern zu lernen.

Unterschiede zwischen Mensch und Maschine

Das menschliche Gehirn ist ein komplexes Netzwerk aus über 20 Milliarden Neuronen. Dadurch gibt es fast unendliche Kombinationsmöglichkeiten. Deshalb ist das Gehirn extrem leistungsfähig. Allerdings ist das menschliche Gehirn im Vergleich mit modernen Computern sehr langsam. Dafür kann es gewöhnlich selbst noch dann reibungslos funktionieren, wenn einzelne Neuronen verletzt sind. Dahingegen stürzt ein Computer im Fall eines vergleichbaren Schadens gewöhnlich ab.

Zudem können Computer bis heute menschliche Verstandesleistungen nicht einmal annähernd als Ganzes nachvollziehen. Besonders kompliziert ist die Sprachverarbeitung. Denn für eine Maschine, wie einen digitalen Sprachassistenten, ist selbst das Durchführen einfachster Befehle eine hoch komplexe Angelegenheit. Aus diesem Grund konzentrieren sich die Forscher zunehmend auf einzelne Teilbereiche, in denen Maschinen dem Menschen deutlich die Arbeit erleichtern können.

Was es mit dem berühmten Turing-Test auf sich hat

Seit Jahrzehnten fragen sich die KI-Forscher, ab wann eine Maschine als intelligent gelten kann. Um diese Frage zu lösen, hat der britischen Mathematiker Alan Turing im Jahr 1950 den nach ihm benannten Turing-Test entwickelt:

Bei diesem Test kommuniziert ein Mensch ohne Sicht- oder Hörkontakt über einen längeren Zeitraum hinweg mit einem anderen Menschen und mit einer Maschine. Hierbei versuchen sowohl der Mensch als auch die Maschine den Tester davon zu überzeugen, dass sie Menschen sind. Die Maschine hat den Test bestanden, sobald der Tester nicht mehr sicher ist, welcher Gesprächspartner ein Mensch und welcher eine Maschine ist.

1991 lobte der US-Soziologe Hugh G. Loebner einen Preis von 100.000 Dollar für das Programm aus, das den Turing-Test besteht. Bis 2017 hat noch kein Programm den Preis gewonnen. Und die meisten KI-Forscher glauben, dass dies auch in absehbarer Zeit nicht passieren wird. Davon abgesehen wäre selbst das Bestehen des Turing-Tests noch kein hinreichender Beweis dafür, dass ein Computer tatsächlich über ein eigenes Bewusstsein im menschlichen Sinne verfügt.