Warum sollte man noch für jede Überweisung zur Bank laufen, wenn heute auf Wunsch bereits die komplette Bank im Smartphone steckt? Fintech heißt das Zauberwort: Immer mehr junge innovative Start-ups sind auf Online-Finanzdienstleistungen spezialisiert. Haben da die klassischen Bankfilialen vor Ort überhaupt noch eine Zukunft?

Der Boom der Fintech-Unternehmen

Die erste voll digitale Bank war hierzulande N26. Heute erledigen schon fast 100.000 Kunden ihre gesamten Überweisungen über die App des innovativen Finanzdienstleisters. Mittlerweile gibt es alleine in Deutschland bereits rund 700 verschiedene Fintech-Unternehmen. Immer mehr Kunden finden es heute viel praktischer, mit ihrem Smartphone diese digitalen Finanzservices zu nutzen, als bei jedem Wetter zur nächsten Bankfiliale zu laufen.

Noch brisanter wird die Lage der Banken durch eine neue EU-Verordnung, die dieses Jahr in Kraft tritt. Diese zwingt die Banken dazu, auch fremden Finanzdienstleistern den Zugang zu ihren Datensystemen zu eröffnen. Bisher stellten genau diese Kunden- und Kontodaten einen der größten Schätze der herkömmlichen Bank dar. Haben diese überhaupt noch eine Zukunft, wenn jetzt auch die neuen Finanzrevolutionäre auf genau diese Schnittstelle zugreifen können?

Finanz-Spezialisten kontra Vollbanken

Bisher waren Fintechs gewöhnlich auf ganz bestimmte Finanzsegmente spezialisiert. Zu den deutschen Fintech-Pionieren zählt auch die HUK24, die bereits im Jahr 2000 damit begann, KFZ-Policen ausschließlich über das Internet zu vertreiben. Heute ist das einstige Start-up bereits der größte Autoversicherer des gesamten Landes. Ein anderes Beispiel für den oftmals verblüffenden Erfolg der Fintechs ist der Online-Immobilienfinanzierer Interhyp. Erst vor wenigen Jahren gegründet, ist das Unternehmen heute Deutschlands führender Immobilienkreditbeschaffer.

Dahingegen waren die alten Banken bisher die einzigen sogenannten Vollbanken. Nur sie boten also vom Konto übers Wertpapierdepot bis hin zur Kreditvermittlung die komplette Produktpalette einer klassischen Bank an. Bisher hielt die umtriebigen Fintechs noch das Fehlen einer eigenen Banklizenz vom Eintritt in den kompletten Wettbewerb mit den alten Banken ab. Aber jetzt setzen die ersten jungen Innovatoren bereits zum großen Sprung an, um auch diese letzte Hürde zu überwinden. So hat N26 schon eine eigene Banklizenz erworben und will zudem eine Zusammenarbeit mit einer amerikanischen Bank eingehen. Allmählich könnte es für die klassischen Banken also eng werden.

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