Es gibt bereits Smartphones mit KI und Phablets, die zunehmend die Tablets ersetzen. Und wenn es nach der US-Firma Sonitus Technologies geht, gibt es auch bald Mobiltelefone, die man im Mund trägt und die direkt im Kopf klingeln.

Kommunikation per Backenzahn

Sonitus Technologies nennt ihr futuristisches Kommunikationssystem „Supersense“. Dieses befestigt man an einem Backenzahn. Es besteht aus einem wasserdichten Mikrofon („Molar Mic“) und Lautsprecher sowie einem Akku. Der besondere Clou ist der Knochenleitungs-Lautsprecher. Dieser leitet den empfangenen Schall direkt ins Innenohr. Dort kann sie der Träger deutlich hören. Allerdings klingt dies, als spreche der Anrufer direkt in seinem Kopf bzw. in seinem Gehirn.

Im Gegensatz zu einem konventionellen Schallübertragungssystem lässt der Knochenleitungs-Lautsprecher die Ohren vollkommen frei. Somit werden beim Telefonieren Umgebungsgeräusche in unverminderter Lautstärke wahrgenommen. Das bietet insbesondere Vorteile in potenziell gefährlichen Situationen. Kein Wunder, dass das US-Verteidigungsministerium dem Unternehmen bereits mehrere Millionen Dollar zur Weiterentwicklung der Technologie zur Verfügung gestellt hat.

Technik wie aus einem Sci-Fi-Film

Wenn man sich im Detail anguckt, wie diese Technik funktioniert, wirkt sie sogar noch futuristischer: Bei einem Anruf wird der einkommende Schall von dem Knochenleitungs-Lautsprecher auf den Zähnen in Schwingungen umgewandelt. Diese bringen den Kieferknochen zum Vibrieren. Und diese vibrierenden Körperknochen leiten das Schallsignal direkt ins Innenohr.

Beim Sprechen wird der Schall per Magnetinduktion an ein Halsband übertragen und von dort aus gesendet. Sonitus betont, dass Supersense von den guten schallisolierenden Eigenschaften des Mundes profitiert. Deshalb eigne sich das System sowohl beim Sprechen als beim Empfangen besonders gut für laute Umgebungen. Zur Installation reicht ein kurzer Besuch beim Zahnarzt.

Trekz Titanium von Aftershokz

Die Chinesen haben es vorgemacht

Allerdings ist Sonitus nicht der erste Hersteller, der mit Knochenleitungs-Technologie arbeitet. Bereits die chinesische Firma Aftershokz hat mit Trekz Titanium einen kabellosen Kopfhörer auf den Markt gebracht, der diese ungewöhnliche Technik nutzt. Trekz Titanium besteht aus einem Bügel mit zwei kleinen Lautsprechern. Er wird so ähnlich wie ein Kopfhörer aufgesetzt, jedoch vor den Ohren an den Kopf gesetzt.