Sie denken über den Kauf eines Elektrofahrzeugs oder eines Plug-in Hybrid nach? Wissen aber noch nicht richtig wie Sie das Elektroauto zuhause laden? Wir beantworten einige der wichtigsten Fragen:

Reichen 230 Volt-Haushaltstrom aus?
Grundsätzlich ist es machbar, den Stromer an die üblichen Haushaltssteckdosen mit 230 Volt anzuschließen. Empfehlenswert ist das jedoch nicht. Denn es dauert erstens zu lange und zweitens sind normale Haushaltssteckdosen für einen Dauerbetrieb nicht ausgelegt. Ein guter Richtwert ist, wenn Sie als Ziel 22 kWh Ladeleistung vorgeben. Weniger als 11 kWh sollten es aber im Hinblick auf die Zukunftsfähigkeit nicht sein.

Brauche ich ein Ladegerät?
Für das eigene Heim empfiehlt es sich eine private Ladestation, eine Wallbox, mit der entsprechenden Ladeinfrastruktur. Im Schnitt kosten sie 800 bis 1.000 Euro pro Stück, je nachdem, wie schnell sie laden und mit wie vielen Fahrzeugtypen sie kompatibel sind. Entscheidet man sich dafür, dass die E-Ladesäule auch öffentlich zugänglich sein soll, kann man eine Förderung durch das Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur erhalten.

Was für einen Stromanschluss benötige ich?
Dafür ist zunächst einmal ein Starkstromanschluss mit 400 Volt nötig. Den gibt es fast in jedem Haushalt – für den Elektroherd. In der Garage ist so ein Anschluss nicht üblich, dorthin muss erst eine entsprechende Leitung verlegt werden. Dort kommt dann Wechselstrom (abgekürzt AC für alternating current) aus der Steckdose. Bei der Ladung eines E-Autos wird jedoch Gleichstrom benötigt, da der Strom zum Laden von Batterien immer in eine Richtung fließen muss. Dieses Problem löst aber die Wallbox für Sie.

Mit welchen Kosten muss ich rechnen?
Ziehen Sie zunächst einen Elektroinstallateur mit hinzu, der mit den besonderen Anforderungen einer Stromtankstelle vertraut ist. Er kann Ihnen sagen, ob die aktuelle Auslegung Ihrer Grundversorgung (Amper) du die Anzahl der Sicherungen ausreicht. Wenn nicht, muss beim örtlichen Stromversorger eine Erweiterung beantragt werden. Kosten von bis zu 3.000 Euro sind hier möglich. Hinzu kommt die Wallbox und der Installateur.

Kann ich meine Photovoltaikanlage zum Laden nutzen?
Mit einem entsprechenden Energiemanager können Sie den selbst erzeugten Solarstrom Ihrer Photovoltaikanlage auch zum Aufladen Ihres Elektroautos nutzen. Vor allem bei jüngeren Einspeiseverträgen ist die damit verbundene Erhöhung des Eigenverbrauchs hoch rentabel.

Kann ein Nachbar die Installation verhindern?
Für E-Auto-Fans, die bislang am Unwillen ihrer Nachbarn oder Vermieter gescheitert sind, gibt eine neue Bundesratsinitiative von Bayern und Sachsen Anlass zur Hoffnung. Wer sich eine Ladestation in die Garage bauen möchte, soll künftig nicht mehr von der Zustimmung der Nachbarn abhängig sein. Eine Blockade solle nur noch in Ausnahmefällen zulässig sein.