Innerhalb von zwei Jahrzehnten ist aus einer kleinen Online-Videothek im beschaulichen kalifornischen Städtchen Los Gatos ein globales Medienunternehmen mit einem Wert wie Walt Disney geworden: Die fast unglaubliche Erfolgsgeschichte von Netflix.

Aus einer Online-Videothek wird ein Streaming-Dienst

Im Jahr 1997 gründeten Reed Hastings und Marc Randolph im kalifornischen Los Gatos im Silicon Valley das Unternehmen Netflix. Der Name setzt sich zusammen aus „Net“ für Internet und „Flicks“ als die umgangssprachliche Bezeichnung für „Filme“. Dieser war von Anfang an Programm. Allerdings begann Netflix damals noch nicht als Streaming-Dienst, sondern als eine Online-Videothek, welche ihre Filme auf DVD und Blu-ray verschickte.

2002 ging Netflix an die Börse. Eine Aktie kostete damals 15 US-Dollar. Im folgenden Jahr erzielte Netflix erstmals in seiner Geschichte Gewinn. Und ab 2007 begann Netflix außerdem seine Filme nicht nur auf DVDs zu verschicken, sondern auch per Online-Streaming zugänglich zu machen.

Aufstieg von Netflix zu einem mächtigen Global-Player

Im Jahr 2011 startete die internationale Expansion. Heute hat Netflix weltweit über 137 Millionen Abonnenten. Der Streaming-Dienst ist überall auf der Erde, außer in China, Nordkorea, Syrien und auf der Krim verfügbar. Und in den USA hat Netflix gemessen an den Nutzerzahlen bereits mehr Zuschauer als jeder herkömmliche TV-Sender.

Seit dem erstmaligen Börsengang ist der Wert der Netflix-Aktie von 15 Dollar auf 330 Dollar angestiegen. Zudem entspricht der aktuelle Börsenwert mit rund 142 Milliarden Dollar dem der Walt Disney Company. Hierbei arbeiten bei Walt Disney rund 200.000 Menschen, während Netflix bisher mit nur 5.500 Mitarbeitern auskommt.

Start des Netflix-Angebots in Österreich und Deutschland

In Deutschland und Österreich startete Netflix am 16. September 2014. Seither kann man auch hier für rund 10 Euro pro Monat an jedem Tag in der Woche rund um die Uhr aus einer großen Auswahl an Kinofilmen und Serien sein persönliches Wunschprogramm zusammenstellen.

Hierbei wird die Qualität der Filme beim Streaming an die vorhandene Internetgeschwindigkeit des Zuschauers angepasst. Möchte man sein Programm in 4K sehen, benötigt man eine Übertragungsgeschwindigkeit von 25 Mbit/s. Doch insbesondere für die immer zahlreicheren hochwertigen Netflicks-Eigenproduktionen, wie die Serie „House of Cards“, ist die beste Bildqualität gerade gut genug.

Wird man in wenigen Jahren – ähnlich wie „Googlen“ statt „im Internet surfen“ – statt „Fernsehgucken“ nur noch „Netflixgucken“ sagen? Das zu beurteilen ist es noch zu früh. Denn so beeindruckend der Aufstieg der Kalifornier von einem kleinen Online-Videothek zu einem globalen Streaming-Dienst auch ist:

Die Konkurrenz in Form von Amazon & Co. ist ebenso zahlreich wie gut ausgeschlafen. Zumindest Amazon-Chef Jeff Bezos schwört auf einen täglichen Schlaf von acht Stunden …