Alibaba-Gründer Jack Ma zieht sich aus dem größten börsennotierten Unternehmen Chinas zurück. In Zukunft will er sich mit seiner Stiftung karitativen Projekten widmen.

Patrick Zhang wird neuer Chairman

Jack Ma ist eine chinesische Unternehmerlegende. Schon länger hat der Gründer und Geschäftsführer von Alibaba – des größten und wichtigsten Onlinehandelsunternehmens im Reich der Mitte, mit dem Gedanken gespielt, das Unternehmen zu verlassen.

Doch im Alter von 54 Jahren mag Ma sich offensichtlich doch noch nicht ganz zur Ruhe setzen. Jetzt verkündete er, innerhalb der kommenden zwölf Monate die Leitung von Alibaba an den erprobten CEO Patrick Zhang abzugeben. Doch bis 2020 will Ma weiterhin im Vorstand bleiben.

Jack Ma will sich karitativen Projekten widmen

Ähnlich wie vor einigen Jahren Bill Gates, will sich auch Jack Ma in Zukunft vorrangig um seine Stiftung kümmern, die sich unter anderem der Förderung der Bildung in ländlichen Regionen Chinas widmet. Dass der einstige Englischlehrer mit Alibaba das Unternehmen gegründet hat, das es wie kein zweites in Fernost versteht, sämtliche Bereiche des Online-Business miteinander zu verknüpfen, mutet geradezu spektakulär an.

Das enorme Potenzial des noch blutjungen WWW erkannte Jack Ma erstmalig, als er 1995 in den USA als Übersetzer arbeitete. Sein erstes Online-Unternehmen hieß China Pages, eine Suchmaschine für Handelskontakte, scheiterte Ende der 1990er Jahre.

1999 gründete Ma das E-Commerce-Unternehmen Alibaba, das heute mit 576 Millionen Nutzern das größte börsennotierte Unternehmen von ganz China ist. Längst ist Alibaba mit seinen Tochterunternehmen wie Alipay auch in Bereiche wie die Finanzwirtschaft expandiert.

Alibaba expandiert in die USA und nach Europa

Aktuell verzeichnet Alibaba stattliche jährliche Zuwachsraten von 60 Prozent. Doch in China befürchten viele Marktbeobachter, dass sich das dortige Geschäftsklima in den kommenden Monaten eintrüben wird. Kein Wunder, dass sich Alibaba, und sein härtester Konkurrent JD.com, bereits nach neuen Expansionsmöglichkeiten umzusehen beginnen.

Dabei haben beide Unternehmen insbesondere die USA und Europa im Visier. In diesem Zusammenhang ist damit zu rechnen, dass sowohl Alibaba als auch JD.com auch in Deutschland ihre Expansion mithilfe von Unternehmensübernahmen forcieren werden.